Vergleich: WordPress vs. Squarespace

Dieser Artikel soll dich dabei unterstützen, wenn du in einer von zwei Situationen steckst:

  • Du stehst davor eine komplett neue Webseite zu erstellen.

  • Du möchtest deine existierende Seite auf eine andere Plattform umziehen.

Erstmal vorneweg: ich bin ein Fan von WordPress. Und ich bin ein Fan von Squarespace. Gleichzeitig kosten mich beide Plattformen auch regelmäßig graue Haare. 

In aller Kürze die Vor- und Nachteile beider Plattformen:

Die Vorteile und Nachteile von Squarespace

In kurz: leicht zu bedienen, recht günstig, aber bei Design und Technik teils stark limitiert.

Vorteile: einfacher Einstieg, keine Wartung, günstige Einsteigerpreise, integrierte Events/Blog/Shop-Lösungen, solides Traffic Analyse Tool, guter Customer Support.

Nachteile: technische und gestalterische Einschränkungen, keine freie Plattform für Plugins von Drittanbietern, viel unnötiger Code (relative lange Seitenladezeiten), native Cookie Banner-Lösung nicht DSGVO-konform.

Die Vorteile und Nachteile von WordPress

In kurz: recht hohe Komplexität, braucht Übung in der Bedienung, große Community an Usern und Entwicklern.

Vorteile: riesige Möglichkeiten für Feinarbeit in Design und Funktionalität, riesige aktive Entwickler Community, Installationsdateien kostenlos, viele extrem hilfreiche Plugins von Drittanbietern, tausende kostenlose Themes

Nachteile: manuelle Wartung notwendig, teils hohe Komplexität bei spezifischen Anforderungen, verschachtelte Systeme, kostenlose Themes oft mit nervigen Einschränkungen.

Squarespace im Detail

Squarespace ist ein “Baukasten”-System für Websites. Ich selber habe damit etwa 20 Websites erstellt und dadurch einige Erfahrungen gesammelt.

Das für mich Schönste an Squarespace ist die herrliche Einfachheit. Mit Übungen kannst du an einem Nachmittag eine voll funktionstüchtige Website erstellen. Natürlich braucht es etwas Einarbeitung, bis man so schnell ist, aber die Benutzeroberfläche und Features machen es einem sehr leicht. 

Du willst einen Terminkalender?

Zack, das Grundgerüst ist in 2 Minuten ready.


Du möchtest einen Online-Shop oder eine Bezahlmöglichkeit für deine Kunden?

Zacki Zacki, in einer Stunde hast du es soweit aufgesetzt, dass du Zahlungen entgegennehmen kannst.


Du hast Lust Blogartikel zu schreiben?

Der Blog ist in wenigen Minuten aufgesetzt. Wenn du jetzt anfängst zu schreiben, ist dein 1. Artikel innerhalb von 1 bis 2 Stunden fertig und online.

Du siehst bestimmt den roten Faden: Squarespace macht es dir so leicht wie möglich.

Hosting? SSL-Zertifikat? Domainregistrierung?  Kein Problem!

Squarespace bietet dir mit jedem Abonnement (später mehr zu den Abos) sowohl Hosting, als auch das mittlerweile essentielle SSL-Zertifikat.

Du brauchst dir hier also überhaupt keinen Kopf zu machen. Das Einzige, was du brauchst, ist eine registrierte Domain. Das geht natürlich auch über Squarespace selbst. 

Empfehlung für einen Domainanbieter:

Ich persönlich bevorzuge hier Internet Worx. Die sitzen in Berlin und machen einen guten Job.


The Dark Side Of The Moon 

oder wie einem Squarespace auf den Wecker gehen kann

Die ganze Einfachheit von Squarespace kommt zu einem Preis: wenn man irgendwas außerhalb des vorgegebenen Spielfelds erstellen will, muss man entweder mit Trick 17 eine Lösung finden oder leider immer mal wieder das Handtuch schmeißen.

Trick 17 mit Selbstüberlistung

Nach einigen hundert Stunden mit Squarespace habe ich so eine Art sechsten Sinn entwickelt. Er sagt mir, wenn man etwas lösen kann (z.B. mit CSS) und wenn man besser aufgeben sollte. Diesen sechsten Sinn habe ich mir allerdings mit viel Trial & Error erarbeitet und wenn du einfach nur eine Website erstellen willst, möchte ich dir lieber ein paar praktikablere Tipps mitgeben:

  1. Google!

  2. Kundenservice

  3. Forum

  4. Es unperfekt lassen.

Google, der Retter in der Not

In 70% aller Fälle, wenn ich nach einer Lösung für ein Problem mit Squarespace suche, finde ich etwas über Google.

Der Kundenservice ist fit!

Wenn ich über Google keine schnelle Antwort finde, benutze ich auch gerne den Kundenservice von Squarespace. Besonders mit dem Live Chat (aktuell nur auf englisch verfügbar) habe ich gute Erfahrungen gemacht. 

Wichtig hierbei ist, dass dir der Kundenservice nur bei nativen Features von Squarespace helfen kann (bzw. will). Wenn du selber mit CSS/JavaScript etwas hingefrickelt hast, was nicht richtig funktioniert, wird dir der Kundenservice nicht helfen können. Aber es gibt eine Alternative:

Das Forum (oder die Schwarmintelligenz von tausenden Nutzern)

Wenn du ganz spezifische Ansprüche und Ideen an deine Website hast, ist das Forum wahrscheinlich die beste Adresse. Hier kannst du dein Anliegen schildern und bekommst in der Regel sehr schnell eine Antwort. Entweder mit dem Tipp, wo du etwas einstellen kannst oder WO du WELCHEN Code eingeben musst.

Hier habe ich selber schon recht abenteuerliche Probleme gelöst, bei denen ich selber aufgegeben hätte und wo mir der Kundenservice nicht weiterhelfen konnte.


Lass gut sein (oder wissen, wann man aufgeben muss)

Das ist vielleicht kein lustig-kreativer Punkt auf der Liste, aber doch immer wieder die Wahrheit. 

Im Webdesign tauchen regelmäßig scheinbar kleine Problemchen auf, die sich als massive Zeitfresser herausstellen. Besonders durch Squarespace limitierte Einstellungs- und Design-Möglichkeiten, stößt man hier immer wieder an Punkte, wo man sich fragen muss: lohnt sich der Aufwand?

Wird meine Seite wirklich besser dadurch, wenn ich diese eine Überschrift 5 Pixel nach links bewegt kriege?

Faustregel: sobald du anfängst genervt zu sein, lass es gut sein. Oft findet man die Lösung dann sowieso ein paar Tage später mit ruhigen Nerven. Und manchmal sind die 5 Pixel eben einfach nicht so wichtig.

WordPress im Detail

Ein wichtiger Disclaimer vorweg: ich gehöre nicht zu den Webdesignern, die seit 10 Jahren WordPress (und nichts anderes) verwenden. 

Ich habe 2021 mit WordPress gestartet, praktisch ohne jegliche HTML- und CSS-Kenntnisse. Mittlerweile bin ich fit in WordPress und die Coding-Skills wachsen auch stetig. Mir war allerdings wichtig dir den Kontext für meine Perspektive auf WordPress zu geben, damit du es richtig einordnen kannst.

WordPress kann alles (?)

Wenn man, wie ich, von Squarespace kommt und WordPress neu kennenlernt, ist man erstmal ziemlich überwältigt.

So viele Menüs, so viele Einstellungen, so viele Themes und Plugins. Puh!

Über 30% aller Websites im Internet laufen über WordPress. Das bedeutet auch, dass es eine riesige Anzahl an Nutzern und Entwicklern gibt, die eine nahezu unendliche Anzahl an Anwendungsmöglichkeiten wünschen bzw. bereitstellen.

Die Komplexität von WordPress sollte dich allerdings nicht abschrecken. Die Menge an Anleitungen, Tips, Tutorials, etc. ist nämlich ebenso massiv. Suchen auf Google und Youtube werden dir in 99% der Fälle weiterhelfen, wenn du mal nicht weiter weißt.

Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass du relativ schnell den ganzen Kram, den du nicht brauchst, ausblenden wirst und dich nur noch zwischen ein paar wenigen “Stationen” hin und her bewegst.

Einfach mal loslegen Mit WordPress

Für viele Einsteiger ist am Anfang sehr angenehm, dass DIVI-Theme bzw. das Plugin Elementor zu nutzen. Hier man praktisch ein Baukasten-System, aber innerhalb von WordPress! Cool, oder?

Was dann vor allem bedeutet, ist dass du mit einem visuellen Editor arbeiten kannst, auch als Frontend-Editor bekannt. Mit anderen Worten: du siehst live vor dir, was du machst, anstatt ein abstraktes Feld aus Code oder einzelnen Reihen und Elementen vor dir zu sehen. 

Besonders, wenn man Squarespace (oder auch Wix, Jimdo, etc.) gewöhnt ist, können diese visuellen Editoren sehr helfen.

Was ich gerne früher gewusst hätte

Die größte Herausforderungen in meiner Anfangszeit mit WordPress lag darin, herauszufinden WO ich finde, was ich suche.

Hier die wichtigsten Features von WordPress und wo du sie findest:

  1. Navigationsmenü

    1. Wenn du einstellen willst, welche Seiten und Links in der Menüleiste deiner Website erscheinen, und wie diese heißen, findest du dies unter Design->Menüs.

    2. Für einen Überblick aller Seiten deiner Website, klickst du einfach links auf Seiten.

    3. Um dein Theme zu ändern, gehst du auf Design->Theme.

    4. Wenn du neue Plugins installieren willst: Plugins->Installieren.

      1. Dort suchst du dann in dem Feld “Plugins durchsuchen”.

    5. Für spezifische Einstellungsmöglichkeiten innerhalb deines Themes klickst du auf Design->Customizer.

    6. Um den Titel deiner Website zu ändern, gehst du auf Einstellungen->Allgemein.

    7. Um die Startseite deiner Website zu definieren, gehst du auf Einstellungen->Lesen, klickst dort oben auf “statische Seite” und wählst dann in dem Dropdown-Menü die gewünschte Seite aus.


Hierbei möchte ich es für den Moment mal belassen. WordPress ist ein Ozean. Und zu versuchen alles zu erläutern, wäre ein Vollzeitjob. Ich hoffe dennoch, dass ich dir einen ersten Geschmack geben konnte.

WordPress vs. Squarespace: Meine Empfehlung

Wenn du einfach loslegen willst und möglichst mal deine Website online haben willst, dann nimm Squarespace. Hier hast du schnell ein solides Ergebnis.

Wenn du komplexere Ansprüche an Design, Funktionalität und Technik hast, dann nimm WordPress.

Perspektivisch zeigen alle Pfeile in Richtung WordPress, denn die Limitationen von Squarespace hast du recht schnell erreicht. Aber für die ersten 1-3 Jahre mit Squarespace zu operieren ist weiß Gott kein Fehler.

Viel Freude beim Experimentieren! Und meld dich gerne, wenn du mal eine Frage hast.

Jakob

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