Imagefilm erstellen: mit dieser Schritt für Schritt Anleitung wirst du Erfolg haben

Man sieht ein Filmset, mit Ton, Licht und Kamera in einem Wohnzimmer

Möchtest du einen Imagefilm erstellen, der potentielle Kunden von dir überzeugt und dazu führt, dass sie dich kontaktieren?

Super, dann bist du hier richtig!

In diesem Artikel findest du:

  • viele Gründe, warum es sich lohnt einen Imagefilm zu erstellen

  • konkrete Schritte, die dich in die Lage versetzen direkt mit der Produktion loszulegen

Alles Wichtige in einer Minute:

Fangen wir mit der wichtigsten Frage an: Warum macht es Sinn ein Imagevideo erstellen?

Eine Frau hat ein Handy in der Hand
  • wer heute mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, wird es wahrscheinlich sofort bemerken: viele Menschen verbringen heutzutage sehr viel Zeit an ihrem Smartphone. Die Aufmerksamkeitsspanne wird dabei immer geringer, je mehr Informationen wir täglich aufnehmen. Ein kurzes und prägnantes Video kann hierbei ein ideales Mittel sein, um deine potentiellen Kunden zielgerichtet darüber zu informieren, was sie bei dir kaufen können

  • ein wichtiges Kriterium bei der Suchmaschinenoptimierung ist die sogenannte Verweildauer auf deiner Website. Ganz grob kann man sagen, dass eine Suchmaschine es für gut befindet, wenn Besucher längere Zeit auf deiner Seite verbringen, und dich dementsprechend höher rankt. Videos können dabei entscheidend helfen, die Verweildauer zu steigern 

  • stell dir vor, du suchst eine Dienstleistung und landest dabei auf zwei verschiedenen Websites. Beide sehen ansprechend aus, auf der einen ist jedoch ein Video, auf der anderen nicht. Der Anbieter der Dienstleistung wirkt im Video auf dich sympathisch und kommt authentisch und überzeugend rüber. Würde das deine Entscheidung beeinflussen?

  • in einem Video ist deine Stimme zu hören, wenn du das möchtest. Das hilft potentiellen Kunden enorm, um herauszufinden ob Sympathie vorhanden ist und sie einen Kauf bei dir grundsätzlich in Betracht ziehen

  • du kannst ein Video mit atmosphärischer Musik untermalen. Dadurch kannst du Stimmung kreieren, was dir mit bloßem Text und Bildern nicht möglich ist

  • wenn dein Produkt aus einer erklärungsbedürftigen Tätigkeit besteht, kannst du diese in einem Video oft viel leichter und anschaulicher zeigen, als mit Grafiken oder Bildern

  • verkaufst du eine Dienstleistung, die in von dir bereitgestellten Räumlichkeiten stattfindet, kannst du einem potentiellen Kunden in deinem Video direkt einen Eindruck von deinen Räumen geben

Eine Helle Wohnung mit Pflanzen, Teppichen und Kissen
  • wenn du ein Video mit einer gut durchdachten Struktur erstellst, kannst du hierdurch beim Besucher eine hohe Motivation erzeugen, dich direkt zu kontaktieren. Diese Wirkung kann in einem Video deutlich stärker ausfallen, als in einem Text alleine. Du sprichst in einem Video mehrere Kanäle deines potentiellen Kunden gleichzeitig an und kannst dadurch stärker kommunizieren

Es gibt also viele gute Gründe, die für ein Imagevideo sprechen. Natürlich gibt es auch Schattenseiten, hier wäre unter anderem der je nach Projektumfang doch recht beachtliche zeitliche Aufwand und falls du eine spezielle Kamera oder Tonequipment anschaffen möchtest auch der finanzielle Aspekt zu nennen.

Da du auf dieser Seite gelandet bist, gehen wir davon aus dass du dich aber zumindest nicht sofort hast abschrecken lassen und wollen uns daher anschauen, wie du nun denn konkret zu deinem fertigen Imagefilm kommst. Für den Fall, dass du hierfür eine Filmagentur beauftragen möchtest ist es dennoch sinnvoll, zumindest die Grundschritte nachzuvollziehen. Das erleichtert dir die Zusammenarbeit mit dem Videoteam um einiges.

Also, lass uns loslegen. So kommst du in 10 Schritten zu deinem Imagefilm:

1. Ziel des Projekts und Budget

Eine klare Vision zu Beginn des Filmprojekts zu entwickeln hilft dir dabei, während des gesamten Projekts den Fokus zu bewahren. Sie wird dir auch helfen, die vielen kleinen Entscheidungen zu treffen, die nötig sind um deinen Film zu einem Gesamtkunstwerk zu machen.

  • kläre, was die Zielplattform für dein Video sein soll. Jede Plattform (z.B. YouTube, deine Website, Instagram, etc. hat unterschiedliche Anforderungen bezüglich der Länge des Videoclips, Ansprache des Publikums und Einbettung von z.B. Hashtags oder Überschriften

  • was soll der Zweck deines Videos sein? Jedes Video bewegt den Zuschauer idealerweise von einem bestimmten Ausgangspunkt zu einem Zielpunkt. Ein Ausgangspunkt könnte zum Beispiel sein, dass jemand einen Maler für sein Wohnzimmer sucht, auf deiner Website landet und sich fragt ob du der passende Partner für den Auftrag bist. Nach dem Video sollte der Zuschauer in diesem Beispiel Klarheit bekommen haben, ob er dich anrufen und mit dir über den Auftrag sprechen möchte

  • Wir sind der Meinung, dass du mit jedem Video etwas verkaufst, auch wenn du kein Produkt oder eine Dienstleistung anbietest. Vielleicht “verkaufst” du jemandem eine Idee, wie Beziehungen gelingen können, oder du gewinnst jemanden dafür, wieder öfter Sport zu treiben

  • Jeder, der sich dein Video ansieht hat eine bestimmte Motivation dafür. Versetze dich in deine Zuschauer und überlege dir, wie du ihre Bedürfnisse mit deinem Video am besten adressieren kannst

  • Was ist dein ganz grundlegendes Konzept für das Video? Möchtest du mit einem lustigen Werbeclip ein neues Produkt vorstellen? Möchtest du direkt zur Kamera sprechen? Möchtest du, dass bereits existierende, zufriedene Kunden in deinem Video Empfehlungen für deine Dienstleistung aussprechen? Du musst noch nicht ins Detail gehen, das folgt in einem späteren Schritt. Was du hier benötigst ist nur die grobe Idee für deinen Film

  • Wie lang soll dein Video sein? Willst du einen 20-30-Sekündigen Werbefilm für deinen Instagram-Channel produzieren, soll es ein 90-Sekunden Imagefilm sein, der deine Firma vorstellt, oder wird es eine zehnminütige Kurzdokumentation für YouTube? Wenn du zur optimalen Länge von Videos mehr lesen möchtest, schau dir diesen Artikel an

  • Was ist dein Geldbudget und Zeitbudget für den Film? Beachte, dass das Zeitbudget für Filme oft unterschätzt wird. Wir haben für die ersten Filmproduktionen unserer Firma zumeist doppelt oder dreimal so viel Zeit gebraucht, wie wir ursprünglich geplant hatten

2. Sammeln von Informationen und Ideen

Egal ob du schon konkrete Bilder vor Augen hast, oder nur weißt dass du einen Film zu einem bestimmten Thema produzieren möchtest, dieser Abschnitt wird dir dabei helfen, konkrete Ideen für deinen Film zu entwickeln. Wenn essentielle Fragen - wie z.B. was die Bedürfnisse und Wünsche deines Zuschauers sind - geklärt sind, dann ergeben sich die einzelnen Bestandteile des Films oft von selbst

Ein Mann hängt Sticky Notes auf ein Whiteboard
  • Nach unserer Erfahrung ist es ratsam, zunächst den vollen Fokus auf den Inhalt, die Story deines Films zu richten. Vergiss zunächst die Technik, das Licht oder andere Aspekte, die nichts mit dem Inhalt zu tun haben

  • An welche Zielgruppe richtet sich das Video? Die Zielgruppe deines Videos ist möglicherweise nicht identisch mit der Zielgruppe deines Unternehmens. Vielleicht erstellst du ein kurzes Instagram-Video, das vor allem von deinen jüngeren Kunden wahrgenommen werden soll. Oder du erstellst einen Imagefilm für die Startseite deiner Website, der dann auch genau all diejenigen anspricht, die du auf deiner Website als Besucher erwartest

  • Was brauchen die Zuschauer deines Videos, und wie trägst du zur Lösung ihrer Probleme bei? Wir sind der Meinung, dass ein Video in dem es nur um dich geht, schnell weggeklickt wird. Richtig interessant wird es dann, wenn dein Zuschauer direkt angesprochen und abgeholt wird. Hast du schon eine Idee, wie du durch einen Film besonders aussagekräftig deutlich machen kannst, was sich bei deinen Zuschauern durch dein Produkt, deine Dienstleistung oder deine Idee verändern kann? Vielleicht zeigst du eine vorher-nachher Szene eines deiner Zielkunden, oder du findest eine lustige und unterhaltsame Metapher, die den Effekt deines Produktes zeigt

  • Welches Gefühl möchtest du mit deinem Film transportieren? Welche Stimmung und Atmosphäre möchtest du erzeugen? Wir erleben in unseren Filmproduktionen, dass Klarheit in diesem Punkt für sehr viele Details (Musik, Farben, Geschwindigkeit der Szenenwechsel, Kamerabewegung, Kleidung, Drehort …) des Films extrem wichtig ist. Wenn du auf alle Details achtest, kann das die Wirkung deines Films enorm steigern

  • Was ist die Kernaussage deines Films? Versuche, die Botschaft deines geplanten Films auf einen einzigen Satz herunterzubrechen. Wenn dieser Satz aus vielen verschachtelten Sätzen und Nebensätzen besteht, kann das ein Zeichen sein dass du hier noch schärfer werden musst

  • Mit welchem Bild kannst du die Kernaussage des Films am prägnantesten rüberbringen? Geht es beispielsweise in deinem Film darum zu zeigen, dass Kunden bei dir außergewönlichen Service erhalten, würde die Frage laufen: mit welchem Bild kannst du den außergewöhnlichen Service deines Unternehmens am eindrücklichsten darstellen? Dieses Bild wird später eine Schlüsselszene deines Films werden

Man sieht eine Filmklappe und im Hintergrund einen Schauspieler
  •  Welchen Stil möchtest du für deinen Film wählen? Soll dein Film mit Schauspielern besetzt sein und kurze Szenen zeigen? Zeigt der Film dich selbst oder einen Mitarbeiter aus deinem Unternehmen bei einer Tätigkeit oder dem Herstellen eines Produkts? Sollen die gezeigten Bilder mit gesprochenen Worten unterlegt sein, und soll der Sprecher im Film zu sehen sein? Soll der Film Kundenstimmen von zufriedenen Kunden deines Unternehmens enthalten?

  • Welche Anforderungen stellt dein Film an den Drehort? Wird ein Studio benötigt, oder tragen Aufnahmen direkt bei dir im Unternehmen zur Wirkung bei? Wird im Freien gedreht?

  • Soll der gesprochene Text in deinem Film frei vorgetragen oder vorher einstudiert werden? Bei Laienschauspielern ist für den Betrachter deines Videos in den allermeisten Fällen mit vorher einstudiertem Text eine gewisse Steifigkeit und Unnatürlichkeit spürbar. Wenn du dir Unterstützung dabei wünscht, wie sich Menschen vor der Kamera möglichst gut entspannen, kannst du uns gerne hier kontaktieren. Diese Aufgabe ist eines der Spezialgebiete, auf welches wir bei unseren Filmproduktionen ganz besonderen Wert legen

  • Du kannst bereits jetzt damit beginnen, alle Informationen zu sammeln die für dein Projekt wichtig sein könnten. Dies können Farben, Sprüche, Metaphern, mögliche Drehorte, Musikstücke, oder vieles andere sein, was deinen Film besonders macht. In dem Moment, wo du beginnst dich mit den oben aufgeführten Fragen zu beschäftigen, kommen dir wahrscheinlich schon konkrete Ideen für deinen Film. Notiere dir diese Ideen unbedingt, denn sie stellen nachher einen Schatz dar, aus dem du schöpfen kannst

  • Überlege dir einen guten Anfang und ein gutes Ende für dein Video. Wenn das Video in den ersten Sekunden kein Interesse weckt, kann es passieren dass dein Zuschauer schon wegklickt. Du brauchst hier also eine Szene, die das Interesse oder die Neugierde deines Zuschauers weckt. Ebenso wichtig ist das Ende. Ein starkes Ende unterstreicht beispielsweise die Kernaussage deines Films, oder fordert den Zuschauer direkt zu einer Handlung auf. Möglich wäre auch, dass du den Zuschauer mit einer Frage hinterlässt, dessen Beantwortung ihn der Lösung seines Problems näherbringt

  • Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du in deinem Film Spannung erzeugen kannst, lohnt sich ein Blick auf die Heldenreise. Dieses Konzept findet in der Dramaturgie und in fast jedem Hollywood-Film Anwendung. Nach unserer Ansicht musst du dabei in einem Kurzfilm keineswegs alle Elemente einer Heldenreise oder dramaturgischen Geschichte abdecken. Es kann schon ein Unterschied sein, die Elemente zu kennen und sich gezielt eines davon herauszusuchen. Hier findest du ein Video, in dem die Heldenreise nach Joseph Campbell vorgestellt wird

3. Recherche, Materialsammlung und Moodboard

Je sorgfältiger dein Film geplant ist, desto geringer wird der Aufwand beim Dreh und der Postproduktion. Gleichzeitig stellst du damit sicher, dass der Film nachher als Gesamtkunstwerk wahrgenommen wird, und du überlässt die Wirkung deines Films nicht dem Zufall. Das bedeutet natürlich nicht, dass nachher kein Platz mehr für spontane Einfälle oder Zwischenfälle ist - im Gegenteil, diese können deinen Film sogar oft noch besser machen, als du ihn während der Planungsphase gedacht hattest.

Eine Frau greif sich in einer Bibliothek ein Buch
  • Bei der Recherche für deinen Film kann es sehr nützlich sein, alle Bilder, Videos, etc. in einem Tool wie Trello zu sammeln und zu gliedern. Du kannst dieses Tool auch benutzen, um Inhalte mit deinem Team zu teilen

  • Sehr hilfreich kann es auch sein, das Thema deines Films einfach mal bei der Google Bildersuche einzugeben. Du findest dort möglicherweise neue Ideen, oder kreative Arten wie andere das Thema umgesetzt haben

  • Bei YouTube, Vimeo und anderen Videoplattformen findest du vielleicht ähnliche Filmprojekte, die du als Inspiration nutzen kannst. Wenn du einen Film gefunden hast, der dir besonders gut gefällt, mache am besten Screenshots von den Szenen, die den Film ausmachen. Notiere dir, welche Farben, Formen, Klänge und sonstigen Charakteristika zur Wirkung des Films beitragen

  • Ein gelungener Film entsteht dann, wenn jedes Detail zur Kernaussage beiträgt. Im Laufe deiner Recherche wird dir wahrscheinlich klarer, welche Elemente dein Film braucht

4. Skript und Storyboard

Jetzt geht es darum, deinem Film einen inhaltlichen Ablauf und einen Text zu geben. Je nach Komplexität deines Films kann dieser Abschnitt ausführlicher oder kürzer werden. Je mehr Menschen in die Produktion involviert sind, desto wichtiger ist dieser Teil, denn er dient dazu, dass alle Beteiligten die gleiche Vorstellung davon haben, wie der Film am Ende werden soll.

Ein Mann zeigt mit dem Finger auf ein Storyboard
  • Erstelle zunächst ein Skript, in dem die einzelnen Szenen beschrieben sind. Füge dazu, welche Atmosphäre vorherrschen soll, wie das Licht sein soll, ob und welche Handlung es gibt, ggfs. welcher Text gesprochen wird und von wem, und auch wie sich die Atmosphäre während des Films verändern soll

  • Nach dem Skript kannst du ein Storyboard erstellen, welches eine visuelle Repräsentation der Szenen aus dem Skript ist. Hier wird bereits die Perspektive deutlich, ob die Aufnahme mit kurzer, mittlerer oder langer Brennweise gemacht werden soll, ob es geringe oder große Tiefenschärfe gibt und von wo die Beleuchtung kommt. Wichtige Infos können mit Worten dazugeschrieben werden

  • wichtig beim Storyboard ist, dass du nicht zeichnen können musst, um es zu erstellen. Es muss keinen künstlerischen Anspruch haben, einfache Strichmännchen reichen völlig aus, um eine praktische Orientierung zu geben. Hier findest du ein Video, in dem das Storyboard kurz erklärt wird

  • Je nach Komplexität des Projekts kann das Storyboard auch weggelassen werden

5. Erstellen eines Szenenplans

Ein Szenenplan ist sehr hilfreich, um während des Drehs den Überblick zu behalten. Im Szenenplan werden die einzelnen Szenen nummeriert und beschrieben, außerdem findet sich dort wieder welche Personen beteiligt sind, der Bildwinkel (evtl. auch das genaue Objektiv), die benötigten Requisiten, der Drehort (und evtl. die genaue Drehzeit), welche Kamerabewegung für die Szene vorgesehen ist, die Handlung, und weitere wichtige Informationen, die von Projekt zu Projekt verschieden sind.

6. Schauspieler und Setpersonal

Beim Dreh eines Films kommen schnell mehrere Menschen zusammen. Ohne Leadership kann hier schnell Chaos entstehen. Egal, ob du jemanden ins Team holst, der als Schauspieler vor der Kamera steht, oder hinter der Kamera den Ton macht, oder für das Catering zuständig ist. Jeder Beteiligte ist Teil des Teams. Meiner Meinung nach hat die Eignung als Teamplayer mindestens genauso viel Gewicht, wie das Talent als Schauspieler, Kameramann, etc. bei der Entscheidung, ob jemand in einem Filmprojekt beteiligt sein sollte.

Ein Mann wird vor der Kamera interviewt und sieben Menschen sind am Set zu sehen
  • Solltest du mehrere Schauspieler zur Auswahl haben, bietet sich ein Casting an. Lass die Personen die Szene vorspielen und den Text sprechen, der für den Film später geplant ist. So bekommst du ein Gefühl, wer zu der Idee deines Films am besten passt

  • Lege unbedingt genau fest, wer für welche Aufgabe zuständig ist. Wenn beim Dreh jeder an seinem Platz ist und die Aufgaben klar verteilt sind, bist du wahrscheinlich wesentlich entspannter

  • Überlege dir vorher, wer zuständig ist für den Ton, das Licht und die Kamera. Idealerweise hast du für jede Aufgabe zumindest einen Assistenten. Theoretisch kannst du auch alle diese Aufgaben in einer Person vereinen, jedoch ist das nach unserer Erfahrung sehr anstrengend und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern erhöht sich

7. Musik

Musik macht nach meiner Ansicht mindestens 50% der Stimmung eines Films aus. Hier ist zum Test eine meiner Lieblingsszenen aus dem Film Matrix. Schau sie dir an und schalte dabei den Ton ab. Dann schau sie erneut, diesmal mit Ton. Stellst du einen Unterschied fest?

  • Um die richtige Musik zu finden, kannst du dir beispielsweise ähnliche Filme ansehen und dich inspirieren lassen. Erstelle dir am besten eine Playlist von Songs, die dich inspirieren, und zum Thema passen

  • Es gibt Anbieter für Musik, die du in Filmen verwenden darfst. Wir verwenden beispielsweise Artlist.io für unsere Projekte. Du findest z.B. auf YouTube viele Vergleiche der unterschiedlichen Anbieter über das Sichtwort “best royalty free music sites” oder einfach diesen Link

  • An dieser Stelle eine Warnung: Musik ist eines der Themen, bei denen man seinen Ansprüchen an Perfektionismus hoffnungslos erliegen kann. Du kannst Stunden- und Tagelang nach dem perfekten Song suchen. Wenn du die Zeit investieren möchtest ist das schön, andernfalls setze dir eine Deadline und keep it simple

8. Set Design

Eine Frau sieht vor der Kamera, hinter ihr sind Bücherregale zu sehen

Das Set ist die Umgebung, in der dein Film spielt. Als solche ist sie ein weiteres Gestaltungskriterium, mit der du die Stimmung und Aussage deines Films formen kannst. Dein Set Design kann die Aussage deines Films durch passende Farben, Möbel oder andere Gegenstände und Schauplätze unterstützen. Oder du wählst ein Set, das der Handlung bewusst entgegensteht, wenn beispielsweise zwei Personen im schicken Business-Outfit an einem Tisch in einem heruntergekommenen Büro mit zerbrochenen Fenstern sitzen. Auch hier wird eine bestimmte Stimmung beim Zuschauer erzeugt. Ein wichtiges Element des Set-Designs sind auch die Farben, die du verwendest. Du musst dich hier keineswegs an realistische Darstellungen halten. Beispielsweise hat ein Tisch, der leuchtend rot ist, eine starke Wirkung und kann die Aussage deines Films unterstreichen, wenn die Farbe rot für deinen Film eine wichtige Rolle spielt. Sei dir bewusst, dass jede Regel die du brichst (in diesem Fall die Regel, dass Tische normalerweise nicht rot sind) wahrscheinlich vom Zuschauer wahrgenommen wird. Wenn du diese Regelbrüche geschickt einsetzt, kannst du sie benutzen um deine Geschichte zu erzählen.

9. Vorbereitung der Requisiten und des Drehs

Eine Sammlung von Requisiten auf einem Tisch

Man kann einen Filmdreh mit einem Fußballspiel vergleichen. Die Chancen auf einen Sieg steigen, wenn alles vorbereitet ist, und die Spieler in Topform sind. Das bedeutet auch, zu wissen welche Rahmenbedingungen für jeden Einzelnen wichtig sind. Sprich vorher mit deinem Filmteam darüber, wie jeder sicherstellen kann, dass er mit voller Energie beim Dreh dabei ist. Plane sorgfältig, wann, wie viel und welches Essen es gibt. Wir haben es schon erlebt, dass Schauspieler nach einem ausgiebigen Mittagessen plötzlich müde vor der Kamera hingen und keine gute Performance abliefern konnten.

10. Der Dreh

Der magische Moment ist gekommen. Jetzt wird es ernst. Nein. Jetzt wird es spaßig! Die Stimmung, die beim Dreh vorherrscht, wird großen Einfluss auf das Ergebnis deines Films haben. Wenn deine Schauspieler angespannt und schlecht gelaunt sind, wird der Zuschauer das wahrscheinlich später im fertigen Film spüren, egal wie groß das Lächeln des Schauspielers ist. Nachdem jeder, der am Set mit dabei ist einen Einfluss auf die Stimmung des Teams hat, ist es immens wichtig, dass ein guter Spirit herrscht. Am besten machst du vor Drehbeginn mit sämtlichen Teammitgliedern Aufwärmübungen, um Spaß in die Sache zu bringen und die Energie zu steigern. Wir nutzen an dieser Stelle oft eine Bluetooth-Box, mit der wir ein paar Lieder zum Tanzen spielen, damit sich alle eingrooven können. Eine weitere schöne Möglichkeit ist die sogenannte Gibberish-Meditation, bei der alle Anwesenden für einen bestimmten Zeitraum sinnlose Laute von sich geben (hier findest du eine Demonstration der Übung). Und zum Abschluss noch ein weiteres Video mit Übungen, die Schauspieler benutzen um sich aufzuwärmen.

Eine Filmklappe wird von jemand in der Wüste gehalten

Bei all der Planung ist eines wichtig: Platz für spontane Einfälle. Der Zufall bringt manchmal die besten Ideen, die einen Film nachher einmalig machen.

Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß bei deinem Filmprojekt. Wenn du Fragen hast, schreib mir gerne an info@sichtbaer.com.

Viel Freude beim erstellen deines Imagefilms!

Stefan

Filmemacher Stefan Beyerdorfer auf einem Filmset

Stefan ist Geschäftsführer und Filmemacher von Sichtbär aus Ulm

Zurück
Zurück

Wie du regelmäßig Content erstellst - Schritt für Schritt zum perfekten Beitrag

Weiter
Weiter

Entspannt und authentisch vor der Kamera