Website Baukasten: Vergleich aus persönlicher Erfahrung

Bist du auf der Suche nach dem passenden Baukasten für deine Website? Dann gehe ich einfach mal davon aus, dass du deine Website selbst erstellen willst. Klasse, denn das kann richtig Spaß machen!

Alles Wichtige in einer Minute:

… allerdings können einem auch ein paar graue Haare dabei wachsen. 

(Nicht, dass ich hier aus eigener Erfahrung sprechen würde. Haha.)




In diesem Artikel erfährst du die persönlichen Erfahrungen eines Webdesigners, der sich mit Geduld und Spucke vom absoluten Anfänger hin zu einem fortgeschrittenen Anfänger entwickelt hat. 

Ob es angebracht ist, sich nach ca. 30 Website Projekten als “fortgeschrittenen Anfänger” hinzustellen, lasse ich mal so im Raum stehen :-)

Genug Blabla - let’s go!

Folgende Website Baukästen schauen wir uns an:

  • WordPress

  • Squarespace

  • Wix

  • WebFlow


Aber vorher noch ein Thema vorneweg: Preise.

Warum die Preise von Website Baukästen nicht so wichtig sind

Falls dich Preise brennend interessieren, bekommst du hier bei unseren Kollegen von Blogmojo eine gute Übersicht.

Die Preise der Einsteigerversionen bewegen sich alle ungefähr zwischen 10-15€ pro Monat. Natürlich ist das nicht geschenkt und ich kenne die Erfahrung aus jüngeren Jahre, als ich echt keine Kohle hatte. 

Aber, es gibt ein großes ABER! Aus meiner Erfahrung heraus kann ich klar sagen: der Preis sollte deine Entscheidung hier nicht beeinträchtigen. 

Deine Neugierde und Vorfreude sollten dir den Weg ebnen. Denn Website Baukästen sind zu einem großen Maß Geschmackssache. Vor allem, wenn man am Anfang noch nicht die höchsten Ansprüche an die Technik und bestimmte Funktionalitäten hat.

Aus diesem Kontext heraus, lade ich dich dazu ein zu beobachten auf welchen der Baukästen du einfach am meisten BOCK hast.

Sturmwarnung

Spoiler Alert: es wird mit jedem Baukasten Momente geben, an denen es mal klemmt. 

Da führt einfach kein Weg dran vorbei, da der Ozean des Webdesign mittlerweile einfach so groß und so tief ist, dass man mit der ein oder anderen Sturmböe einfach rechnen muss. Ich persönlich sitze auf diesem Ozean, auch im Sturm, dann am liebsten in einem Boot, dass mir richtig gut gefällt und dessen Eigenarten ich gerne erlerne. Statt in einem Boot, was halt am günstigsten war.

Okay, genug mit meinen Weltklasse-Metaphern! 

Ab in den Vergleich der Website Baukästen

WordPress

Die ersten Schritte

Wenn du beginnst WordPress zu benutzen, wirst du am Anfang erstmal ziemlich häufig “hä?” und “ach so!” sagen (oder denken).

Ich wage jetzt einfach zu behaupten, dass WordPress an sich nicht sonderlich intuitiv ist. Sogar im Gegenteil: bis man mal loslegen kann ist es ein ganz schönes Gewurschtel! Zumindest habe ich das so empfunden.

Allerdings nutzen über 40% aller Websites WordPress. Und das hat für uns einen riesigen Vorteil: es gibt Anleitungen, Tipps, Tutorials, Foren, etc. in Hülle und Fülle.

Also wenn du fit bist mit Google und Youtube, dann findest du für nahezu jedes Problem mit WordPress eine Antwort.

Nachdem du dich etwas eingegrooved hast

WordPress größter Schatz liegt in seinen Plugins und Themes. Hier findest du unendliche viele Erweiterung und Optimierungen für deine Website, mit denen du fast alles realisieren kannst. Vom Memberbereich bis zum Online-Shop hin zum Cookie-Banner ist alles mit dabei.

WordPress beherbergt sogar gleiche mehrere Baukastensysteme. Im englischen Fachjargon nennt man Baukasten dann “Page Builder”.

Kurzes Video zur Erklärung:

Dies sind die beliebtesten Page Builder im Überblick

Schau dir am besten mal auf Youtube 2-3 Videos an, wenn es dich die einzelnen Pagebuilder näher interessieren. Wenn du im englischen fit bist, kann ich dir dieses Video von Craylor Made empfehlen. Hier vergleicht er genau diese von uns angesprochenen drei Page Builder im Detail.

Meine Empfehlung

Einen relativ weichen Einstieg wirst du wahrscheinlich mit Elementor bekommen. Das war auch mein erster Page Builder mit WordPress. Das Coole dabei ist, dass du 100% visuell arbeiten kannst, ganz einfach zwischen Desktop und mobiler Ansicht hin und her wechseln kannst und deinem Gestaltungswunsch freien Lauf lassen kannst. 

Ich persönlich arbeite seit einer Weile mit der Backend Variante von WPBakery. Hier arbeitet man etwas “nüchterner”, da man die Website nicht eins zu eins vor sich sieht, während man daran arbeitet. Allerdings gefällt mir daran, dass ich einen logischeren Überblick über alle Elemente und Abschnitte behalte.

Wer sollte denn jetzt eigentlich WordPress benutzen?

Ein gewisse Affinität für Technik sollte man mitbringen, denke ich. Oder zumindest jemanden in der Nähe haben, der in dem Bereich fit ist und mal aushelfen kann.

Wenn nämlich alles aufgesetzt ist in Sachen Domain, Hosting, Theme, Plugins, etc. und es “nur noch” darum geht mit einem der Pagebuilder die Seite gestalterisch und inhaltlich zu erstellen, kann man auch als Technik-Laie mit WordPress grandiose Ergebnisse erzielen.







Squarespace

Als nächstes schauen wir uns einen Baukasten Anbieter an, der vor allem mit “all-in-one, alles-ist-einfach” wirbt. Squarespace.

Wie es der Zufall so will, haben wir vor Kurzem einen Artikel geschrieben, der besonders WordPress und Squarespace im direkten Vergleich betrachtet.

Die ersten Schritte

Der Anfang mit Squarespace hat auch so ein paar “hää”-Momente in petto. Aber deutlich weniger als bei WordPress. Bei Squarespace kriegst du nämlich alles aus einer Hand.

Wenn du also deine Domain, dein Hosting, deinen Onlineshop, deine Emailmarketings, dein Terminbuchungssystem, dein Analytics-Tool alles unter einem Dach habe willst, dann ist Squarespace eine super Wahl. 

Auch der Page Builder ist schnell zu erlernen und du wirst zügig in der Lage sein sehr ordentliche Ergebnisse zu erzielen. Besonders durch die Vorlagen für einzelne Abschnitte kannst du dir deine einzelnen Seiten schnell zusammen puzzlen. Danach ergänzt du dann nur noch den Inhalt und passt die Feinheiten an bzw. verschiebst die Elemente, so wie du es haben willst. Mit einem Klick kannst du dir dann auch jederzeit anschauen, wie deine Website auf dem Handy aussieht. Sehr praktisch!

Nachdem du dich etwas eingegrooved hast

Je mehr du Squarespace benutzt, desto schneller wirst du. Klick, klick, klick. Bam, bam, bam. Und schon steht ein solides Grundgerüst für eine neue Unterseite!

Aber hier komme ich dann auch langsam zu der Schattenseite von Squarespace. Dadurch, dass alles so einfach ist, gibt es auch große Limitierungen.

Zum Beispiel: 

  • Du kannst nicht jedes Element pixelgenau platzieren; 

  • du kannst nicht mit aus einer riesigen Menge Plugins auswählen (wie bei WordPress), sondern nur aus ein paar wenigen; 

  • du kannst die Technik im Hintergrund nicht optimieren (lassen).

Squarespace ist mit Apple zu vergleichen. Es funktioniert alles super und ist smooth. Aber du kannst die “Motorhaube” nicht aufmachen, um selber Änderungen und Verbesserungen vorzunehmen. Das mag besonders für die erste, kleine Website nicht so sehr ins Gewicht fallen. Und wenn du gar nicht die Ambitionen hast aus deinem Auto ein Spaceship zu bauen, dann bist du auf jeden Fall mit Squarespace gut beraten.

Aber wenn du eben doch ein Spaceship bauen willst, das pfeilschnell durch die Internet-Galaxie fliegt, dann habe ich ein paar … nicht so gute Neuigkeiten.

Die technischen Limitierungen von Squarespace (und wie du sie zum Teil umgehen kannst)

Die Community von Squarespace ist groß. Und viele sehr ausgeschlafene Webdesigner befinden sich darunter. Deswegen lassen sich viele Limitierungen mit cleverem CSS und JavaScript umgehen.

Man braucht halt den Nerv sich damit auseinanderzusetzen. Wenn du keine Scheu hast zu Googlen, Foren zu befragen und dir die Hände schmutzig zu machen, wirst du immer wieder unerwartet Durchbrüche erzielen!

Das Fort Knox von Squarespace

Noch ein letzter Exkurs in die Technik, dann sind wir auch fertig damit. Versprochen!

Ein Bereich, an dem ich mir die Zähne ausgebissen habe, ist der Zugang zu den Servern von Squarespace. Denn, um ehrlich zu sein, die Ladezeiten von Squarespace-Websites sind ziemlich …. ausbaufähig.

Der Grund ist vermutlich, dass Squarespace viele Websites auf einem Server verwaltet, um die Preise für die Abos entsprechend niedrig zu halten. Leider hat man hier als Anwender keinerlei Einflussmöglichkeiten. Also, z.B. ein Webhosting bei einem externen, deutschen Anbieter einzurichten ist nicht möglich. 

Zugang auf einen FTP-Server bekommt man ebenso nicht. Funktionen wie Lazy Loading und Bildkomprimierung werden auch komplett von Squarespace kontrolliert.

Alles Gründe, warum mir immer mal wieder graue Haare wachsen :-)

In Kurz

Squarespace ist einfach zu bedienen, du bekommst sehr solide Ergebnisse, bist allerdings (stark) limitiert, wenn du irgendwas außerhalb des Squarespace-Spielfelds umsetzen willst.

Wix

Dieser Abschnitt wird kürzer, da meine Erfahrung mit Wix deutlich kleiner ist als mit WordPress und Squarespace.

Mein Eindruck von Wix ist, dass es von der Komplexität und Freiheit irgendwo zwischen den anderen beiden Kandidaten liegt. Einfacher als WordPress, herausfordernder als Squarespace.

Ähnlich wie bei Squarespace lässt sich mit Wix relativ schnell und relativ einfach eine Website erstellen, die sich mit allen modernen Websites messen kann. Wix wirbt im Prinzip auch mit der Devise “all-in-one, alles-ist-einfach”.

Im Page Builder von Wix kannst du alle Elemente frei herumschieben und auf den Pixel genau dort platzieren, wo du es haben willst. Das ist in meiner Erfahrung einerseits sehr angenehm, kann allerdings auch Nerven kosten, wenn man (so wie ich) gerne mal Opfer seines eigenen Perfektionismusses wird. 

Wix ist in meiner Erfahrung auch etwas “wurschtelig”. Es passiert mir leicht, dass Elemente überlappen, hintereinander verschwinden, komische Abstände entstehen. Mit mehr Erfahrung “entwurschtelt” man das meiste dann schon. Aber am Anfang ist die Freiheit so viele Elemente, wie ich will, zu verwenden, etwas überwältigend.

Daher empfehle ich, dass du dir erstmal eine der vielen coolen Vorlagen schnappst und diese für dich anpasst, anstatt mit einem leeren “Blatt” anzufangen. So lernst du die Funktionen auch zügig kennen und hast in kurzer Zeit etwas Vorzeigbares produziert.

Leider kommen die Limitierungen von Squarespace hier sehr ähnlich zum Tragen. Entscheidungsfreiheit in Sachen Webhosting hast du nicht. Zugang zu den Quelldateien und FTP-Server auch nicht.

Du kannst dir bei Wix also in einer modernen, gut ausgestatteten Küche super leckere Gerichte zubereiten. Zugang ins Lager bekommst du aber nicht.

(Der Metaphern-King ist back!!)

WebFlow

Zum jetzigen Zeitpunkt ist meine Erfahrung mit WebFlow sehr limitiert. Dennoch möchte ich dir meinen Eindruck schildern, weil WebFlow unter Umständen die Zukunft gehört.

WebFlow ist smooth, elegant, fresh. 

Nicht so komplex wie WordPress.

Nicht so limitiert wie Squarespace.

Nicht so wurschtelig wie Wix.

Ziemlich vielversprechend, oder? :-)

Als ich mit WebFlow zum ersten Mal rumgespielt habe, schien mir ziemlich eindeutig, dass man besser einige Grundkenntnissen im Bereich Webdesign mitbringt. 

[...] create beautiful websites in a completely visual canvas — no coding needed“ lautet der Slogan. Da stimmt soweit auch, allerdings wage ich zu behaupten, das ein absoluter Laie überfordert und frustriert sein wird. 

Coding ist vielleicht nicht notwendig, aber ein Grundverständnis ist mit Sicherheit sehr, sehr hilfreich. Dies gilt natürlich auch für WordPress, Squarespace und Wix. Wobei man meines Erachten mit den drei genannten Anbieter ohne jede Coding-Kenntnisse sehr weit kommt.

Ran die Buletten

Sehr cool, dass du dir diesen Artikel durchgelesen hast. Ich hoffe, dass du jetzt zumindest schon mal einen Geschmack für die verschiedenen Website Baukästen hast.

Noch wichtiger ist mir, dass du Lust hast loszulegen und dich auszuprobieren. Denn darauf kommt es an: loslegen, machen, probieren, wurschteln, friemeln und immer wieder Durchbrüche erzielen :-)

Das Schöne daran ist, dass es hier keine falsche Wahl gibt, welcher Baukasten der Richtige für dich ist. Loslaufen - darauf kommt es meiner Erfahrung nach an.

Wenn du an irgendeiner Stelle mal wirklich nicht weiter kommst oder dir ein Tipp total weiterhelfen würde, dann melde dich gerne bei uns. Wir unterstützen dich gerne! Klingel dafür einfach unter 01573-2702606 durch, schreib eine Nachricht auf Telegram (01573-2702606) oder schick eine Email (info@sichtbaer.com) an uns.

Welches Website Thema würdest du gerne besser verstehen oder mal beleuchtet haben? Schreib uns gerne in die Kommentare!

Viel Freude beim Erstellen deiner Website!

Jakob & Stefan

Zurück
Zurück

Einen schönen Hintergrund für deine Videoaufnahmen gestalten

Weiter
Weiter

Ideen finden für Blogartikel: Einfache Tipps zur Inspiration!