Hinter den Kulissen: Was macht ein Sichtbär eigentlich, wenn er nicht arbeitet?

Ein Einblick in Stefans Leben jenseits der Firma Sichtbär

Mein Tag startet meistens um 6 Uhr mit dem Klingeln des Weckers. Ich habe eine Abmachung mit mir selbst, beim ersten Klingeln ohne nachzudenken sofort aufzustehen. Bis vor etwa zwei Monaten hatte ich mir oft erlaubt, noch eine Weile liegenzubleiben, daraus wurde oft eine halbe Stunde bis Stunde, in der ich mich langsam aus dem Bett gequält habe.

Im Seminar Sinnverwirklichung bei Dylan Watts von der PG Academy aus Potsdam habe ich jedoch eines ganz deutlich verstanden: ich möchte mein Leben nicht von meinen Gefühlen bestimmen lassen, beispielsweise der morgendlichen Unlust aufzustehen. Seit dieser Erkenntnis und konsequenten Umsetzung ist mein Start in den Tag spürbar besser geworden.

Ich sehe hier einen Vergleich mit dem Aufschieben von wichtigen Aufgaben: Jedes Aufschieben vergrößert das schlechte Gewissen und untergräbt die Integrität vor sich selbst, sodass es oft weniger Energie kostet, eine wichtige Aufgabe gleich zu erledigen, als sie ewig vor sich herzuschieben und die Konsequenzen daraus zu tragen.

Doch wie geht es nach dem Aufstehen weiter?

Eine der ersten Aktionen des Tages ist bei mir eine kurze Sporteinheit. Yogamatte, Sporthose und das Buch „Fit in 9 Minuten“ von Mark Lauren lege ich immer schon am Vorabend bereit, sodass ich morgens gleich loslegen kann. In letzter Zeit habe ich fast nie wirklich Lust, mit der Sporteinheit zu beginnen. Meistens kommt die Freude daran aber nach ein paar Minuten, sodass ich danach nicht nur spürbar wacher, sondern auch recht gut gelaunt in meinen Tag starten kann.

Gewohnheiten machen alles leichter

Die Idee, die Sportutensilien schon am Vorabend zurechtzulegen habe ich aus dem Buch „Atomic Habits“ von James Clear entnommen. „Prime your environment for the next use“ heißt seine Devise dazu. Ein genialer Trick, denn wenn ich morgens mein Schlafzimmer für die Sporteinheit erst noch herrichten müsste, würde es wahrscheinlich einige Tage geben, an denen ich es dann doch lieber sein lasse. So muss ich einfach nur in meine Sporthose schlüpfen, die sowieso schon bereit liegt. Diese Aktion ist so einfach, dass sie mich keine Überwindung kostet. Gleichzeitig habe ich ab diesem Moment keine Ausrede mehr, die Sporteinheit ausfallen zu lassen. Die Blöße, meine Sporthose wieder auszuziehen, ohne Sport gemacht zu haben, will ich mir vor mit selbst einfach nicht geben. Ausgetrickst! :-)

Die Morgenroutine geht weiter

Der Morgen hält noch zwei weitere Schmankerl bereit: eine kalte Dusche, sowie eine tantrische Körperübung und Meditation. Letztere praktiziere ich seit Januar 2021 mit wenigen Ausnahmen täglich. Hier gibt es ein Video von einer Kurzfassung dieser Meditation. Ich wurde durch unsere Kundin Kachenka Foltova auf diese Praxis aufmerksam und war fast von Beginn an süchtig danach.

Verwandlung am Morgen durch Tantra

Nach den meist etwa 20 Minuten fühle ich mich spürbar entspannter, zentrierter und bekomme Lust auf meinen Tag. Die Praxis arbeitet, wie im Tantra üblich, mit der sexuellen Energie des Körpers, die geweckt wird ohne völlig überhandzunehmen. Das Ergebnis ist bei mir ein wunderbares Körpergefühl, das manchmal über Stunden anhält. Vom Ablauf ähnelt die Übung den Osho Meditationen, ist jedoch um ein wichtiges Element bereichert: den Cobra-Atem. Dieser wird durch Initiation bei einer Zeremonie von Ipsalu Tantra International nur mündlich weitergegeben. Klingt vielleicht ein bisschen nach Voodoo und Räucherstäbchen, ist aber das krasseste Ding, das ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte. Wer neugierig geworden ist, dem kann ich das Buch „Jewel in the Lotus“ (auf deutsch: Juwel im Lotus) von Sunyata Saraswati und Bodhi Avinasha ans Herz legen. Mir hat dieses Buch in einigen langen Badewannenabenden vieles eröffnet.


Ready, Steady, Sichtbär Office!

Geht’s nach einem Frühstück mit selbstgequetschten Haferflocken endlich rauf auf’s Fahrrad und los in Richtung Büro. Dafür muss ich einen laaaangen Berg hinunterfahren, ein wenig durch Ulm radeln, um dann einen laaangen Berg wieder hochzufahren. Denn meine Wohnung und unser Büro liegen beide auf einem Berg – leider nicht auf dem gleichen.

Wobei, eigentlich ist das gar nicht schlecht. Seit den ca. 9 Monaten in denen ich diese Strecke fast täglich fahre, ist meine Kondition spürbar besser geworden. Wo am Anfang der innere Schweinehund mich oft zum Absteigen vom Fahrrad gebracht hatte, habe ich mittlerweile Freude daran, die vormals anstrengenden Berge hochzufahren – der Berg fordert mich und ich nehme die Herausforderung gerne an!

Den Rest der Geschichte, also wie mein Tag dann im Büro und danach aussieht, hebe ich mir für einen zukünftigen Artikel auf.

Denn jetzt muss ich noch kurz zum Baumarkt, um einen kurzen 5er Inbusschlüssel zu besorgen. Der Zündverteiler meiner alten Mercedes 260E Limousine funktioniert in letzter Zeit nicht mehr zuverlässig, da muss ich mal nachsehen welche Teile getauscht werden müssen.

Wir lesen uns!

Stefan

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