Website Kosten: Wieviel lohnt es sich auszugeben?

Stehst du kurz davor deine neue Website erstellen zu lassen? Fragst du dich, wie viel Geld du in die Hand nehmen musst, um dein gewünschtes Ergebnis zu erzielen?

Ich leite eine Webdesign Agentur und möchte dich heute zu einem Blick hinter die Kulissen einladen. Denken wir uns die Preise nur aus aus oder hat es einen Grund, dass Websites, je nach Dienstleister, zwischen 300€ und 30.000€ kosten können?

In diesem Artikel schauen wir uns gemeinsam an, welche Faktoren den Preis bestimmen. Meine Hoffnung ist, dass du dadurch eine bessere Entscheidung treffen kannst und genau weißt, für was du lieber mehr Geld ausgeben willst und wo du ohne weiteres sparen kannst.

Die Einzelteile der Website-Kosten

Wie du hier direkt siehst, sind nicht alle Teile “harte Zahlen”, sondern oft geht es um deine internen Vorstellungen und die Beziehung zu deinem Webdesigner.

  1. Ambitionen

  2. Funktionalität

  3. Individualisierung

  4. Kommunikation & Beratung

  5. Expertise

  6. Leistungsumfang

  7. Laufende Kosten einer Website

Ambitionen

Die erste Frage an meine Klienten ist immer “was hast du vor?”. 

Aus der Antwort wird schnell klar, wo die Reise hin geht. Möchtest du eine “digitale Visitenkarte” oder die Welt grundlegend verändern? Hierbei ist wichtig, dass beide Ziele (und alles was dazwischen und aussenrum liegt) absolut legitim sind. 

Du kannst dir sicher denken, dass mit wachsenden Ambitionen auch der Anspruch an deinen Webdesigner wachsen sollte. Und wenn du dabei bist ein Imperium aufzubauen ist ein größeres Investment am Anfang auch entsprechend zu verkraften bzw. einzuordnen.

Wenn du auf der anderen Seite mit dem Ist-Zustand zufrieden bist und dir nur eine kleine Verbesserung wünschst (oder den Erhalt des Status Quo), dann möchte ich dich darin bekräftigen auch das klar zu kommunizieren. 

Aus der Perspektive des Webdesigners

Ich wage zu behaupten, dass sich jeder Webdesigner über einen großen Auftrag freut. Mir geht es auf jeden Fall so. Die Hälfte des monatlichen Umsatz-Ziels mit nur einem Auftrag abdecken - cool!

Gleichzeitig liegt hier natürlich auch eine Falle: zu viel anzubieten! Denn die meisten Webdesigner haben einen großen Erfahrungs- und Skillschatz und bieten diesen natürlich gerne an. Das ist im besten Falle nur etwas anstrengend für dich den Kunden, aber wenn es blöd läuft, werden Projekte größer (und teurer), als sie eigentlich müssten.

Deswegen hier meine ausdrückliche Empfehlung: höre auf deinen Bauchgefühl und erwarte zu jedem Zeitpunkt klare und respektvolle Kommunikation von deinem Webdienstleister. Wenn du das Gefühl hast, dass dir etwas übergestülpt oder aufgedrängt, sag Stop!

Idealerweise fühlst dich voll verstanden und kannst genau nachvollziehen, für was du bezahlst und warum es für den Entstehungsprozess essentiell ist.

Funktionalität

Was für ein Motor soll in dein Traumauto? Welche Features darf die Innenausstattung haben?

… ach so. Wir reden über Websites. Richtig. Aber du weißt sicher, auf was ich hinaus will :-)

Um den Preis für deine Website zu klären, ist ungemein wichtig zu wissen, was das gute Stück denn eigentlich alles können soll.

Ein paar Beispiele von möglichen Funktionen:

  • Kontaktformular

  • Newsletterformular

  • Blog

  • Onlineshop

  • Memberbereich

Die Rechnung ist natürlich erstmal simpel: je mehr Funktionen, desto höher der Preis. 

Allerdings möchte ich dich hier auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen: Systeme kosten mehr! Oder mit anderen Worten: Komplexität hat seinen Preis. 

Folgendes Beispiel: du möchtest einen Onlinekurs anbieten, diesen auf deiner Website verkaufen, sodass deine Kunden dann einen Login zu deinem Memberbereich bekommen, wo sie diesen Kurs (und in der Zukunft noch weitere Kurse) ansehen bzw. kaufen können. Das Ganze möchtest du noch mit Email-Automationen verbinden, die interessierten Kunden regelmäßig Inhalte schickt und zum Kaufen deines Kurses einlädt. Hier hast du dann für den vorher genannten Memberbereich auch noch einen kostenlosen Kurs, der ersten Mehrwert liefern soll und ein Anreiz für deine bezahlten Kurse sein soll.

Hui!

Ich hoffe, dass dieses Beispiel eines klar macht: es kann schnell ziemlich komplex werden! Und damit du nicht massive Kopfschmerzen kriegst, sondern eine geölte Maschine, brauchst du jemanden, der dir diese Systeme sauber aufsetzt. Mit all ihren Möglichkeiten und Tücken! Denn wenn nur ein Zahnrad falsch platziert ist, wirkt sich dies schnell auf die gesamte Maschine aus.

Aus der Perspektive des Webdesigners

Komplexität ist oft auch mit Herausforderung gleich zu setzen. Und das macht vielen Webdesignern Freude! 

Gleichzeitig lauert hier mal wieder eine Gefahr: die “ach, das klappt bestimmt”-Einstellung. Einerseits natürlich super, wenn man vom Besten ausgeht (wir tun das bei Sichtbär auch). Andererseits kann es sehr leicht passieren, dass man die benötigte Zeit für die Umsetzung dramatisch unterschätzt. 

Ein System aufzusetzen ist eine coole Challenge. Mehrere System ordentlich aufzusetzen und miteinander zu verbinden ist eine kleine Meisterleistung. 

Vielleicht klingt das übertrieben, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es ein sehr hohes Maß an Fähigkeiten und Integrität im Arbeitsethos braucht, um ein Website-Puzzle adäquat zu lösen.

… und ja, ich möchte eine Lanze brechen für meine Webdesign-Kollegen :-)

Individualisierung

Ich nehme die Pointe von diesem Abschnitt mal vorneweg: natürlich ist es aufwendiger eine Website zu erstellen, die in jeder Faser einzigartig ist, als eine fertig Vorlage leicht anzupassen. Und mit dem Aufwand steigen die Kosten, ist klar, nä? :-)

Auch hier ist wichtig, dass es hier kein besser oder schlechter gibt. Ich kann dir garantieren, dass du schon auf vielen Websites warst, die auf einer Vorlage beruhen, aber so clever angepasst wurden, dass man es als Nutzer dann nicht mehr bemerkt.

Hier mal kurz ein Beispiel ein sehr individualisierten Website:

https://www.majagrcic.com - Designed by Elena Ivanova

Wow, oder?! Die interaktive Hero Area haut einen doch von den Socken, oder? Dazu passt es inhaltlich perfekt. Auch auf dem Rest der Website wirkt alles aus einem Guss: die Farben, Schriftarten, Grafiken und das Logo passen alle super zusammen.

Aus der Perspektive des Webdesigners

Eine individuelle Website. Das klingt super! Und wir Webdesigner werben gerne damit. Und es macht natürlich auch große Freude eine Website zu gestalten, die ganz genau auf den Einzelnen zugeschnitten ist.

…du ahnst es schon, dass aber ist im Anmarsch!

In der Realität trifft hier der Wunsch des Kunden (und auch des Webdesigners) leider immer mal wieder auf Ernüchterung. Denn sobald wir die Grenzen der reinen Funktionalität verlassen, treten wir einen Raum von Kreativität und künstlerischem Ausdruck ein.

Sich dem Menschen, der Geschichte, der Arbeit, dem Zielkunden wirklich zu widmen kostet Zeit. Und solange wir in einem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modell leben, in dem wir Zeit gegen Geld tauschen, kostet diese Zeit des Sich-Widmens eben entsprechend mehr Geld.

Ich hoffe, dass diese Aussage bei dir nicht wie ein Downer wirkt, sondern eine frühzeitige Ent-täuschung - im positiven Sinne! Damit du gut planen und realistisch kalkulieren kannst.

Kommunikation & Beratung

“Mein ehemaliger Webdesigner hat jede einzelne Email berechnet.” habe ich vor Kurzem von einer frustrierten Kundin gehört. Und sie ist mit diesem Punkt nicht allein.

Immer wieder höre ich (auf beiden Seiten) von Frustrationen auf dieser Ebene. Per se sehe ich hier erstmal niemand im Recht oder Unrecht. Was ich dir allerdings unbedingt an’s Herz legen will: kläre das mit deinem Webdesigner im Vorhinein! Das erspart euch höchstwahrscheinlich einiges an Ärgernissen, bitteren Pillen und verbrannter Erde.

Und dir ganz konkret erspart es unerwartete Rechnungen zu erhalten, über Leistungen, von denen du nicht wusstest, dass du sie in Anspruch genommen hast.

Dieser Punkt kann für dich auch ein Qualitätssiegel für einen professionellen Dienstleister sein: spricht er oder sie es direkt an, schafft Klarheit und Transparenz? Gutes Zeichen.

Aus der Perspektive des Webdesigners

Der nächste Satz sollte mit einem Augenzwinkern verstanden werden: der größte Horror eines Webdesigners sind die vielen kleinen “Kannste nich ma hier kurz machen?”-Anfragen.

Beide Seiten sind hier leicht zu verstehen: der Kunde hat eine Website, wünscht sich eine kleine Änderung, kann diese aber selber nicht umsetzen. Natürlich fragt er dann seinen Webdesigner. Und vielleicht ist es ja nur ein Wort, welches unterstrichen werden soll. No big deal, right?

Der Webdesigner bekommt in der Regel viele solcher kleinen Bitten. Manchmal eine pro Woche, manchmal eine pro Tag, manchmal mehrere pro Tag.

Bestimmt erkennst du, wie leicht es in dieser Konstellation zu Irritationen kommen kann - für beide Seiten!

Auf die Gefahr hin, wie ein Roboter zu klingen und mich zu wiederholen: klärt das miteinander genau ab. 

Als guten Mittelweg sehe ich z.B. einen Wartungs- und Servicevertrag mit Pauschalpreis. Zum Beispiel könntet ihr mit einem monatlichen Betrag von 30€ starten, welcher den “Kleinkram” abdeckt. Wenn sich dann mit der Zeit herausstellt, dass es einen höheren oder niedrigen Betrag braucht, dann passt ihr es einfach an.

Dieser Deal hat für dich den Vorteil, dass du nicht wie ein Bittsteller nach Gefallen betteln muss (etwas übertrieben ausgedrückt). Und dein Webdesigner wird angemessen entlohnt und fühlt sich dementsprechend wertgeschätzt.

Falls du mit deinem Webdesigner eine andere Vereinbarung hast, teile es gerne mit der Community in den Kommentaren!

Expertise

… oder in anderen Worten: hat der Webdesigner was drauf?

Man könnte ja nun folgendes denken: je länger jemand Website erstellt, desto besser ist er darin.

Das kann stimmen. Muss aber nicht. Ich möchte dich für die Möglichkeit gewinnen, dass auch jemand mit einem Jahr Erfahrung eine ebenbürtige Website erstellen kann, im Vergleich mit einem Veteranen, der 10 Jahre Erfahrung hat.

Der Grund dafür ist einfach: die Entwicklung im Web ist so rasant, dass viele gängige Praktiken innerhalb von wenigen Jahren obsolet werden.

Und natürlich kann es gut sein, dass der “Veteran” Tricks und Skills besitzt, die der “junge Wilde” noch nicht kennt. Deswegen möchte ich dir hier folgendes raten: schau dir die Referenzen des Webdesigners der letzten 1-2 Jahre an. Was er aktuell erarbeitet ist aussagekräftiger als das Alter seines Unternehmens.

Aus der Perspektive des Webdesigners

Ich persönlich beschäftige mich seit Ende 2020 in der Tiefe mit Webdesign. Und anfangs musste ich mein fehlendes Wissen und Können mit viel Selbstvertrauen und Tutorials ausgleichen. 

Das war natürlich nicht immer ganz einfach. Das “Hochstapler-Syndrom” hat auch mich manchmal gepackt. Besonders, weil ich fast ausschließlich autodidaktisch gelernt habe. Gleichzeitig war ich bei jedem Projekt bedingungslos davon überzeugt, dass wir ein super Ergebnis zu einem fairen Preis erzielen werden.

Die Versuchung, besonders wenn man “neu im Spiel” ist, ist die dass man den eigenen Mangel an Erfahrung vertuschen will. Hier möchte ich mich meine Kollegen dazu ermutigen an jeder Stelle mit offenen Karten zu spielen. Das schafft in meiner Erfahrung eine starke Basis der Zusammenarbeit, realistische Erwartungen und wirkt peinlichen Eingeständnissen vor.

Leistungsumfang

Der Punkt ist tatsächlich ganz schnell abgehandelt: je mehr Leistungen du dir wünschst, desto mehr kostet die Website.

Aus der Perspektive des Webdesigners

Wir freuen uns natürlich über große Aufträge. Gleichzeitig steigt die Herausforderung und die Koordination der verschiedenen Teile will gut durchdacht sein. 

Die Bepreisung ist natürlich auch ein extrem spannendes Thema. Sollte man nach Stunden abrechnen? Oder ist der Preis ausgerichtet an dem Wert, der geschaffen wird? Oder einem Mix aus beiden? Und wann bezahlt der Kunde eigentlich… vorher, nachher, mittendrin?!

Zum Thema Preisgestaltung wird es bald einen eigenen Artikel geben. Ich freu mich schon sehr darüber zu schreiben :-)

Bonus Punkt: Laufende Kosten einer Website

Auf diese Kosten musst du dich einstellen, wenn du eine Website besitzt:

  1. Domain: die Preise variieren hier stark. Oft kannst du hier aber schon für ca. 1€ im Monat deine Lieblingsdomain haben.

    1. Wir registrieren unsere Domains übrigens immer bei INWX 

  2. Hosting: in der Regel sollte hier ein Hosting für zwischen 5€ und 10€ vollkommen ausreichen.

    1. Empfehlen können wir hier All-Inkl

  3. Website Baukasten: wenn du z.B. Wix, Jimdo, Squarespace o.ä. Anbieter verwendest kommen hier auch nochmal ein paar Euro pro Monat hinzu. Allerdings ist bei den meisten dieser Angebote das Hosting schon mit inbegriffen. 

  4. Wartung & Service: Dies ist ein, sozusagen, optionaler Punkt. Wobei ich dir besonders bei WordPress Seiten dazu raten würde, dass du mit deinem Webdesigner einen Wartungsvertrag ausmachst. Dadurch stellst du sicher, dass deine Website einwandfrei funktioniert. Außerdem kann so ein Vertrag auch fortlaufende, kleine Änderungen abdecken, falls du diese nicht selber machen willst. Je nach Aufwand kann so ein Vertrag ab 25€ im Monat starten.

Abschließend bleibt zu sagen: die Kommunikation ist der Dreh- und Angelpunkt in allen der genannten Bereichen. Je klarer ihr miteinander seid, desto vielsprechender die Zusammenarbeit. Deswegen rate ich dazu eher etwas übergenau zu sein, als eine allzu legere Haltung von “wird schon passen” einzunehmen.

Wenn du an irgendeiner Stelle mal wirklich nicht weiter kommst in deiner Planung oder deinen Überlegungen, dann melde dich bei uns. Wir unterstützen dich gerne! Klingel dafür einfach unter 01573-2702606 durch, schreib eine Nachricht auf Telegram (01573-2702606) oder schick uns eine Email (info@sichtbaer.com) an uns.

Welches Website Thema würdest du gerne besser verstehen oder mal beleuchtet haben? Schreib uns gerne in die Kommentare!

Viel Freude beim Erstellen deiner Website!

Jakob & Stefan

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